Sozialer Rang prägt Epigenom von Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen am Gemeinschaftsbau eines Clans im Serengeti-Nationalpark in Tansania (Bildrechte: Sarah Benhaiem / Leibniz-IZW)

Tüpfelhyänen leben in streng hierarchisch organisierten Rudeln. Das immer gleiche Weibchen führt die Gruppe, und auch darunter besteht eine feste Rangordnung. Der Nachwuchs übernimmt automatisch den Status der Mutter, wobei jüngere Geschwister einen höheren Rang haben als ältere. Es ist logisch, dass der Rang einer Hyäne einen großen Einfluss auf ihren Lebenswandel hat. Und nun weiß man sogar, dass sich diese Unterschiede im molekularbiologischen Gedächtnis der Zellen der Tiere niederschlagen.

Saarbrücken, 27. bis 28. Mai 2024: Funktionale Epigenomik

In Saarbrücken treffen sich international bekannte Epigenetikerïnnen zum Austausch darüber, wie sich die neuesten Erkenntnisse zu grundlegenden epigenetischen Mechanismen sowie die Epigenomik genannte computergestützte systematische Analyse epigenetischer Markierungen in Zellen noch besser für die klinische Forschung einsetzen lassen.

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Wie moderner Biologie-Unterricht vor Rassismus schützt

Wie intelligent wir sind, ob wir ein hohes Risiko für Depressionen haben oder wie effizient beispielsweise unsere Muskeln arbeiten: All das ist das Resultat eines Aktivitätsmusters, das mitunter tausende miteinander systemisch vernetzte Gene in unterschiedlichen Zelltypen in ebenfalls vernetzten Organen im Zusammenspiel mit Umweltreizen bilden.
Mindestens so wichtig wie der genetische Code der DNA ist also die teilweise epigenetisch gesteuerte Regulation umfangreicher Gen-Netzwerke. Jetzt fanden Forschende heraus, dass ein moderner Biologieunterricht, der dieses neue Wissen berücksichtigt, Lernende vor späterem Rassismus schützt.

Was ist die Epigenetik-News und wie können Sie sich anmelden?

Ausschnitt aus der Sporks Science News #89. Der persönliche Newsletter von Peter Spork erscheint Freitags alle 14 Tage und enthält die neue Rubrik Epigenetik-News, die den Newsletter Epigenetik ersetzen wird. (Bildrechte: Volker Vomend)

Sie möchten alle 14 Tage kostenlos über die neuesten Studien zur Epigenetik informiert werden und weitere News aus einem der wichtigsten Forschungsgebiete unserer Zeit erhalten. Hier erfahren Sie, wie das gelingt.

Epigenetik und Stress: Maus-Forschung für den Menschen

„Mice tell lies“ – Mäuse lügen, lautet ein berühmter Spruch, der ausdrückt, dass Resultate aus Nagetieren meist nur schwer auf den Menschen übertragbar sind.

Doch jetzt konnten Münchner Epigenetikerïnnen zeigen, dass Mäuse, denen ein menschliches Gen eingepflanzt worden war, epigenetisch ähnlich arbeiten wie Menschen. Ein guter Modellorganismus für die wichtige Suche nach epigenetisch wirksamen Psychopharmaka der Zukunft scheint gefunden.

Warum schlafen manche Metastasen und andere nicht?

Nach der Diagnose Krebs stellt sich meist die Frage, wie aggressiv die bösartige Erkrankung ist. Die Antwort hat viel mit den Metastasen eines Tumors zu tun, doch diese sind noch schlecht erforscht. Jetzt entdeckten Forschende aus Heidelberg epigenetische Unterschiede, die mitentscheiden, ob sich eine Metastase teilt oder nicht.

Mutierte Epigenetik reparieren

Epigenetik und Genetik sind untrennbar miteinander verbunden. So ist der Bauplan aller epigenetisch aktiven Enzyme im DNA-Code gespeichert. Genetische Mutationen im entsprechenden Gen können also zur Folge haben, dass das epigenetische Enzym weniger gut oder gar nicht mehr arbeitet. Das kann die Epigenetik betroffener Zellen so stark beeinträchtigen, dass das Risiko für Krankheiten steigt.

Genau diesen Prozess haben jetzt US-amerikanische Stammzellforschende in Zellkulturen mit Knochenmarkszellen von Mäusen erforscht und zudem mögliche Gegenmittel getestet.

Epigenetische Signatur des trainierten Immunsystems

Christoph Bock, Rob ter Horst, Tomas Krausgruber and Lukas Folkman (v.l.n.r.) posieren vor einem Regal, das an epigenetische oder genetische Codes erinnert. Sie arbeiten am Wiener Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) in Wien und haben die neue Studie mit Kollegïnnen in Nijmegen geleitet (Bildrechte: CeMM).

Simone J.C.F.M. Moorlag et al.: Multi-omics analysis of innate and adaptive responses to BCG vaccination reveals epigenetic cell states that predict trained immunity. Immunity 57, 09.01.2024, S. 171-187. Grob unterteilt gibt es zwei Arten des menschlichen Immunsystems: ein spezifisches und ein unspezifisches. Das eine richtet sich gezielt gegen einen Erregertyp, indem es abgestimmte Gedächtniszellen und… Epigenetische Signatur des trainierten Immunsystems weiterlesen